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Wissenswertes rund um Menschen mit Behinderung

Neue Broschüre „Wenn Schüler Autismus haben“ an der UNI Würzburg entstanden:

Eine neue Broschüre gibt Tipps für die Arbeit mit autistischen Kindern in Regelschulklassen. Studierende der Universität Würzburg haben das Heft in einem Seminar erarbeitet. In gedruckter Form kann das Heft kostenfrei bei Kerstin Surauf vom Studienmanagement des Zentrums für Lehrerbildung und Bildungsforschung angefordert werden, T (0931) 31-83662, kerstin.surauf@uni-wuerzburg.de
Der Link zum Download

Alltagshelfer - App

Erleichterung im Alltag per App = Wheelmap

Wheelmap ist eine Karte zum Suchen und Finden rollstuhlgerechter Orte. Wie bei Wikipedia kann jeder mitmachen und öffentlich zugängliche Orte entsprechend ihrer Rollstuhlgerechtigkeit markieren – weltweit. Markiert wird nach dem einfachen Ampelsystem:

Grün = Rollstuhlgerecht

Gelb = Eingeschränkt Rollstuhlgerecht

Rot = Nicht Rollstuhlgerecht

Unmarkierte Ort sind grau gekennzeichnet und können von jedem schnell und einfach markiert werden. Die so gemeinsam gesammelten Informationen sind frei zugänglich, einfach zu verstehen und können jederzeit geteilt werden.

Neben der Markierung der Rollstuhlgerechtigkeit können auch Fotos zu einem Ort hochgeladen werden oder besondere Hinweise in Kommentarform verfasst werden. So ergibt sich ein noch umfassenderes Bild der Rollstuhlgerechtigkeit des Ortes und Nutzer können besser abwegen, ob der Ort für sie zugänglich ist.

Hier geht's zur Infoseite

Unterstützte Kommunikation:

Tipp für eine kostenlose App

Let me talk ist eine AAC Talker App für Android, welche die Kommunikation in sämtlichen Lebensbereichen unterstützt und somit allen Menschen eine Stimme verleiht.

LetMeTalk bietet die Möglichkeit Bilder sinnvoll aneinander zu reihen und diese Bilderreihe dann als Satz vorzulesen. Die Bilder_Datenbank umfasst mehr als 9000 einfach zu verstehende Bilder von ARASAAC (http://arasaac.org). Zusätzlich können auf dem Gerät vorhandene Bilder einfach hinzugefügt oder mit der eingebauten Kamera erstellt werden. Für die Benutzung von LetMeTalk ist kein Internetzugang und kein Mobilfunkvertrag nötig.
Dadurch ist LetMeTalk in fast jeder Situation einsetzbar, wie zum Beispiel in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen oder Schulen.
Vor der ersten Benutzung lädt LetMeTalk ein kostenloses Datenpaket mit allen Bildern herunter.

Wie erleben Autisten die Welt?

… jedes kleinste Geräusch, die Intensität von Licht und Farben, Gerüchen und taktilem Erleben ist sehr viel stärker. Auch die eigene Körperwahrnehmung ist eine andere. Viele Autisten beschreiben, dass sie – je nach Tagesform – ihren Körper überhaupt nicht spüren oder ein normaler Hände-Druck große Schmerzen verursacht.

Menschen mit Autismus haben eine sehr genaue Wahrnehmung, einen genauen Blick für die Details – und:
sie verarbeiten sensorische Eindrücke anders.
Dieses Video gewährt direkte Einblicke in dieses andere Erleben.
Zum einen in die Wahrnehmungs-Intensität, in die veränderte Verarbeitung und zum anderen in eine gestörte Filterfunktion des Gehirns. Wenn alle Geräusche, Licht, Farben und Details, Gerüche und taktile Eindrücke sehr intensiv und verändert wahrgenommen werden, wenn auf das Gehirn alles gleichzeitig einströmt (ohne gefiltert zu werden), ist die Gefahr einer Überlastung groß.

Wie sich ein autistisches Erleben und Empfinden anfühlt und wie sich eine solche Überlastung, ein sensorischer Overload anbahnt, lässt sich direkt mit diesem Video erfahren:
(Wir danken dem Urheber Miguel Jiron für diese klasse technische Umsetzung!)

Sensory Overload (Interacting with Autism Project) from Miguel Jiron on Vimeo.

Arztbesuche mit besonderen Menschen

“Ich gehe gerne zum Dr. med. Klaus Georg Haag“

Arztbesuche sind immer etwas Besonderes. Für jeden Menschen.
Wir müssen uns auf viel Neues einstellen, wie ungewohnte Geräuschen und steriler Desinfektions-Geruch. Normalerweise sind wir in der Lage, die Praxis-Situation einzuschätzen. Zum einen aus der Gewöhnung heraus und zum anderen, weil wir über Behandlungsmethoden und Krankheitsbilder informiert sind. Wir wissen ungefähr, was auf uns zukommt und wie die Folgen aussehen werden.
Menschen mit Behinderung jedoch sind sehr viel feinfühliger als wir. Sie brauchen mehr Zeit, um sich in einer anderen Umgebung zu orientieren. Auch haben sie Schwierigkeiten, abstrakte Sachverhalte zu begreifen und einschätzen zu können. Ihr Erleben ist gegenständlich orientiert, an dem, was man sehen kann und beruht mehr auf dem Moment. Das momentane Erleben ist präsent. Dinge, die in der Zukunft geschehen werden, können schwerer oder gar nicht erfasst werden. Verständlich, dass dann auch mehr Ängste entstehen können.

Besonders bei Arztbesuchen ist es deshalb wichtig, dass Vertrauenspersonen begleiten und auch während der Behandlung dabei sind. Sie sind es, die ihren Schützling kennen und genau wissen, wie sie ihn beruhigen können. Ein wichtiger Aspekt ist auch die Kommunikation: jeder Mensch mit einer Behinderung ist anders und hat seine eigene Art, sich auszudrücken und zu verstehen. Die Körpersprache – insbesondere der Gesichtsausdruck – sind dabei besonders wichtig. Die Begleitperson kann die Befindlichkeit einschätzen und zwischen Arzt und Schützling als Mittler fungieren. Wenn sich der besondere Patient angenommen und sicher fühlen kann, ist das die beste Voraussetzung für einen gelingenden und möglichst stressfreien Arztbesuch.
Verständnis für organisatorische und persönliche Besonderheiten ist hierfür die beste Voraussetzung. Gabriele Dehm schätzt es sehr, dass sich das Team ihres Zahnarztes auf die besonderen Bedürfnisse ihrer Tochter einstellt: „Stefanie hat eine autistische Behinderung. Wir brauchen täglich sehr viel Geduld – besonders bei Außergewöhnlichem wie einem Arztbesuch, der schnell zu einer großen Herausforderung werden kann. Autismus ist eine Mehrfachbehinderung und betrifft alle Sinne. Das Team von Dr. Haag ist sehr einfühlsam und geht voll auf meine hochsensible Tochter ein.“ Ganz selbstverständlich plant das Praxisteam für Stefanie mehr Zeit ein und stimmt die Behandlungs-Abläufe ab. Außerdem ist es die gute zwischenmenschliche Verbindung, die bei Stefanie und ihrem Zahnarzt Dr. Klaus Haag auch umfangreichere Eingriffe möglich machen. Er versteht es, Stefanie in ihren Worten verständlich zu erreichen und ihr Vertrauen zu gewinnen. Geduldig erklärt er ihr jeden Behandlungsschritt ganz genau. „Wir sind schon ein gutes Team!“, lacht Stefanie und ist froh, einen so verständnisvollen Zahnarzt zu haben.